Kulturkreis Hausen an der Zaber e.V.

wir kümmern uns um die Dorfkultur

Rückblick 2021

Das zweite Coronajahr



Man darf im Haus nicht feiern, nicht zusammen singen. Oh je!


Die Mitgliederversammlung fand wieder im Biergarten der Pizzeria "La Rustica" (Sportheim) statt. Wir wählten Manfred Umbach als neuen Kassier und Regina Blatt als zweite Vorsitzende für weitere vier Jahre.

Günter Keller erläuterte einige Sachverhalte der Hausener Familienforschung, den Unterschied zwischen "Ahnentafel" und "Stammbaum", und die Beschränkung bei den Benennungen. Bisher werden nur die Familienoberhäupter dargestellt. Weibliche Mitglieder forderten: Das muss sich ändern!

Aber zum Abschluss sangen wir dann doch noch: "Kein schöner Land in dieser Zeit!"

Das große Mauerfest

Am "Tag des Offenen Denkmals" feierten wir, zusammen mit dem Obst- und Gartenbauverein (OGV), unser bisher größtes Fest. Es war ein Fest der Freude über die vom Landkreis Heilbronn sanierten und wieder hergestellten Sandsteintrockenmauern entlang der Kreisstraße nach Lauffen. Auch die Stadt hat - nach vielen vergeblichen jahrelangen Bitten - das Dritte Wehr wieder in einen stabilen Zustand gebracht; dafür sind wir sehr dankbar. Der neue Bürgermeister Thomas Csaszar beehrte uns mit einer Begrüßungsrede und einem von der Stadt finanzierten Sektempfang.

An diesem Sonntag war die Kreisstraße nach Lauffen gesperrt. Viele hundert Gäste besuchten uns an unserem Festplatz bei den "Zweiten Fleckenbäumen". An sechs Stelltafeln informierten wir die Besucher mit optischen Reizen.

 

Aber am besten besucht waren unsere Führungen.
Wir haben tatsächlich stündlich zwischen 13 und 18 Uhr jeweils fünf Führungen parallel zu unterschiedlichen Themen durchgeführt, zusammen 25 Führungen!

  • Günter Keller beschrieb die Wiederherstellung und die Bauweise der Trockenmauern, mit Scherenstaffeln, Kammerzensteinen, das "Hintergemäuer" und den "Anlauf". Am Objekt wurde das sehr unterschiedlich schwierige Behauen der Steine (Sandstein, Muschelkalk) für eine optimale Form zum Einpassen gezeigt.
  • Hartmut Reiner erläuterte als Weinbautechniker, wie er trotz 100 % Handarbeit mit Liebe zu den Terrassenwengert die Bodenbearbeitung, den Pflanzenschutz, den Laubschnitt und die Ernte mit Butten bewältigt. Piwi-Sorten und Bewässerung sind angesagt.
  • Friedemann Reiner, ebenfalls Praktiker in den Mäuerles-Wengert, kennt alle Wengertunterstände und Inschriftensteine in den Stein- und Spießhälden. Höhepunkt seines Rundgangs war natürlich die Wengerschützenhütte, erhaben hoch oben über der ehemaligen Kläranlage. Friedmann erzählte seinen Gästen auch vieles, was er beim Schaffen nebenbei fotografierte: Eidechsen, Schlingernatter, den Ameisenlöwen und die Gottesanbeterin.
  • Gertraud Keller vom OGV machte ihre zahlreich erschienen überwiegend weiblichen Interessenten auf die botanischen Höhepunkte dieser artenreichen Gegend in der Spieß- und Steinhälde aufmerksam: Wilde Karde, Schilf am Lauerweg (!), das "Venus-Bad" usw... usw.. (der Autor dieser Zeilen ist hier blutiger Laie).
  • Nicht zuletzt führte Regina Blatt ihre "Followers" kompetent an den Neipperger Bach. Wir haben in Hausen, wohl einmalig im ganzen Kreis, noch drei mehrere jahrhundertealte Relikte von früherer Wiesenbewässerung. Als eine Frau Dr. vom Landesdenkmalamt diese erstmals inspizierte, vermutete sie "Überbleibsel einer Weinbergbewässerung". Aha! (Anm.: Sie hat Baden-Württemberg verlassen).


Markungswanderung (II), westlicher und nördlicher Teil
Am 8. Oktober, nach dem Herbst, im schönsten Spätling


Die Kirwe fiel dieses Jahr schon wieder aus!